- Publikation als eBook und Buch Dementsprechend besitzt der funktionalistische- im Gegensatz zum substanzialistischen Religionsbegriff eine sehr große Reichweite und kann, hier liegt wiederum die Kritik an diesem, auch auf andere gesellschaftliche Phänomene und Teilbereiche angewandt werden. Der 1. mit der vom evangelischen Theologen Gustav Mensching (1959) stammenden Beschreibung ״Religion ist erlebnishafte Begegnung mit dem Heiligen und antwortendes Handeln des vom Heiligen bestimmten Menschen“.5 Der substanzialistische Religionsbegriff geht dabei von einer apriorischen Existenz des Transzendenten aus, die zur Religion und deren Auslegung durch den Menschen führt. Hinsichtlich des substanzialistischen Religionsbegriff wurde immer wieder die Kritik angebracht, dass nicht alle ״Religionen“ so etwas wie Gott oder ein übernatürliches Wesen zum Gegenstand haben (Buddhismus)6 und dass der essenzialistische Begriff die Gegenstandsdefinition dessen, was definiert werden soll, als Inhalt übernimmt (d.h. die Innen- perspektíve einer Religion). 16 Feuerbach, Ludwig: Das Wesen des Religion. Marx : … Marx ist der Überzeugung, dass die Wirklichkeit des Menschen durch wirtschaftliche und soziale Faktoren geprägt ist. Dieser Umstand würde es, laut Feuerbach, unmöglich machen die Theologie aufzulösen bzw. Die Religionskritik Feuerbachs ist, ganz allgemein gesprochen, als der Versuch zu betrachten die Religion selbst auf ihre menschlichen Ursprünge zurückzuführen; das Transzendente (übernatürliche) also zurück in das Weltliche (Natürliche) zu bringen. "Unterschied" stimmt nicht ganz: auch Feuerbach will die Religion nicht abschaffen. - Religionskritik zu Feuerbach / Marx / Freud / Dawkins (Religions Kritik vom Feinsten auf YouTube) Ein schön gemachter Youtube-Film, der eine kurze, aber sehr ansprechende Einführung in klassische Religionskritiken. Dieser besteht für Marx in dem „[E]nsemble der gesellschaftlichen Verhältnisse“. S.16. Indem nun Marx den Begriff der Gattung kritisiert, wendet er sich gegen den rudimentären Fortbestand religiöser Figuren in Feuerbachs Kritik der Religion. Er streicht das Religiöse nicht einfach durch, sondern nimmt es ernst und macht es paradoxerweise zum Motor seiner Religionskritik, indem er es in den Begriff der Gattung einwandern lässt. Religionskritik und „implizite Religion“ bei Hegel, Feuerbach und Marx . März 2011 um 19:49. S.24. Sie alle teilten die Annahme, dass Religion ausschließlich durch nicht-religiöse Faktoren bestimmt ist, Religion also ein rein menschliches Produkt ist und somit vollständig und ohne die Zuhilfenahme einer Selbstreferenz der Religion, d.h. ohne Theologie oder Ähnliches, erklärt werden kann. [3] Marx, Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, Einleitung, MEW Band 1, 1969, 378. In diesem Kontext stehen auch szientistische Religionskritiken, wie sie etwa durch Richard Dawkins bekannt geworden sind. Karl Marx (1818--1883) Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie (1843) Religion als entfremdetes Bewusstsein, als „Opium des Volkes“ verhindert die Emanzipation der Unterdrückten durch Vertröstung Friedrich Nietzsche (1844- 1900) Die Religion ist also nichts anderes als ein vermeintlicher Akt der Befreiung aus den Fängen der Natur und wird zum Mittel gegen diese Abhängigkeit. Letztlich entsteht der Monotheismus, der die Kräfte der Natur in nur einem einzigen Gott bündelt. - Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN Diese Fülle an verschiedenen Definitionen von der Anthropologie, über die Philosophie bis hin zur Psychologie des 19. und 20. In der Natur selbst hegt der Grund und die Ursache für den Mensehen. Die Kritik am religiösen Selbstverlust des Menschen soll dessen Mündigkeit wiederherstellen, indem das Gottesbewusstsein darauf zurückgeführt wird, Gattungsbewusstsein zu Der Mensch ist dem Menschen Gott: Schwinge, Christian: Amazon.sg: Books Bd. Er ist das Purgatorium der Gegenwart." Dementsprechend wird Religion als solche von den Autoren nicht affirmiert, sondern von Freud und Marx als eine ״Illusion/Neurose“ und teils als Ideologie begriffen, die es abzuschaffen gilt, während Feuerbach zumindest eine partikulare Zurückweisung der Religion, nur unter der Beibehaltung einiger ״sinnvoller“ Elemente der Theologie, fordert. Gegen die friedliche Koexistenz von Naturwissenschaft und Religion in einem solchen Missverständnis schlägt Feuerbach den Weg philosophischer Kritik ein. 4.1 Freud: Grundlagen der Psychoanalyse Der Mensch spürt seine Abhängigkeit von der Natur (Luft, Wasser, Nahrung) und erhebt diese Dependenz zum Bewusstsein. [4] Marx, Das Kapital, MEW Band 23, 1969, 93. Die Kritik der Religion als reductio ad hominem bedeutete bei Feuerbach, dass die Menschen ihr Gottesbewusstsein als Gattungsbewusstsein interpretieren sollen. Daher ist eine zweite reductio ad hominem erforder-lich: Sowie Gott auf eine gottesähnliche Abstraktion des Menschen zurückgeführt wurde, muss nun diese Abstraktion des Menschen auf den wirklichen Menschen zurückgeführt werden. Der Fall alter und der Aufstieg neuer Götter, lag in ihrer geschichtlichen Dynamik. I. Berlin. Religionskritik bei Feuerbach, Marx und Freud: Homo homini deus est. Mit ihm wird eine populäre Kritik der Religion assoziiert, die Religion auf eine Projektion des Menschen runterbricht. Laut Feuerbach verehrt der Mensch, der selber Natur ist, letztlich nichts anderes als sein eigenes Wesen , indem er die Welt um sich herum ״beseelt“. Hat sie eine Funktion und wenn ja welche? So schreibt Marx im „Kapital“, dass das Verhältnis der Menschen ihnen „als ein außer ihnen existierendes gesellschaftliches Verhältnis von Gegenständen“[6] gegenübertritt. Der junge Marx nennt ihn ein Fegefeuer der Gegenwart, weil es für ihn keinen anderen Weg zur Wahrheit und Freiheit gibt, als durch den Feuer-bach. In diesem Kontext stehen auch szientistische Religionskritiken, wie sie etwa durch Richard Dawkins bekannt geworden sind. d. A: Aufgrund der Tatsache, dass sich Karl Marx in einem Großteil seiner Überlegungen zur Religion auf Feuerbach stützt bzw. (Institut für Jüdische Studien). sein: Erst wenn der Mensch nicht vermittels eines Gottes, sondern durch seine Gattung um sich weiß, hat er die Möglichkeiten eines selbstbewussten Menschseins unverfälscht eingelöst. Religionskritik des beginnenden 21. Erscheinungsformen, Strukturtypen und Lebensgesetze. Während der Mensch sich selber Gegenstand ist, sich also reflektiv zu sich verhält, hat das Tier diese Fähigkeit nicht. Während Feuerbach jedoch in ״Das Wesen des Christenthums“ noch behauptet, diese ״Projektion“ sei bloß eine unbewusste Vorstellung des Menschen über sich selbst, und eine an G.F.W. in Anthropologie zurückzuführen. Feuerbach, Ludwig: Das Wesen des Christenthums. Und Marx geht über Feuerbach hinaus, indem er die inhaltliche Gestalt der Religion (auch Moral, Theorien) in Verflochtenheit, Gebundenheit und Abhängigkeit von der gegebenen Gesellschaft und ihrer Praxis sieht. Religionskritik und Revolution In diesem Sinne wirft Marx Feuerbach vor, dass der homo in seiner reductio ad hominem selbst noch nicht der Mensch ist, wie er wirklich ist, sondern Feuerbach von zentralen Aspekten des Menschseins abstrahiert: „Feuerbach löst das religiöse Wesen in das menschliche Wesen auf. über die Gattung Mensch, als eigentlichen Inhalt der Religion fest (״Das Bewußtsein Gottes ist das Selbstbewußtsein des Mensehen, die Erkenntnis Gottes die Selbsterkenntnis des Menschen.“14 ). Das primäre Ziel dieser Arbeit besteht also darin, die Religionskritik der oben genannten Kritiker zu rekonstruieren und jene zentrale Argumentation nach zu zeichnen, die zu dem Schluss führen, dass Religion eine reine ״Erfindung“ des Menschen und damit ein Produkt seiner Psyche sei um so letztlich die These zu belegen, dass sich alle behandelten Autoren an bestimmten Punkten ihrer Religionskritik treffen. Feuerbach setzt nun das ״Wesen des Menschen“ nicht mehr als Prämisse voraus, sondern sieht dieses auf Ebene der Natur verankert. Ein Forschungsfeld, das sich explizit der substanzialistischen Definition bedient, ist die Religionsphänomenologie. Ludwig Feuerbachs religionskritischer Ansatz kann man also in vier Aspekte unterteilen: Erkenntnis der Religion als Projektion Der Mensch muss erkennen, dass Gott lediglich eine Projektion seiner unerfüllten Wünsche und positiven Eigenschaften ist. Und wir haben ihn ge- tötet!“2. Religion - Referat: Gottesbild Ludiwg Feuerbach und Karl Marx Eingeordnet in die 12. Jedoch ist dem Menschen nicht bewusst, dass eben diese Gottesvorstellung letztlich auf ihn selbst zurückfällt - und gerade dies macht das ״merkwürdige“ Wesen der Religion aus: die unbewusste Entäußerung des menschlichen Wesens. Seine Religionskritik hat nichts mit einer szientistischen Religionskritik zu tun, die Religion aus Mangel an Beweisen verwirft. Klasse Referat kostenlos herunterladen Insgesamt 2206 Referate online Viele weitere Religion - Referate Jetzt den Inhalt des Referats ansehen! In dieser Differenz von Individuum und Gattung liegt für Feuerbach der Ansatzpunkt seiner Religionskritik, die sich durch die klassische Figur der reductio ad hominem verstehen lässt: Alle Eigenschaften Gottes sollen auf Eigenschaften des Menschen zurückgeführt werden. S.4. Seinen Zenit findet dieses Abhängigkeitsverhältnis im ״Naturereignis“ des Todes, denn auf diesen hat der Mensch weder Einfluss noch kann er ihn ״fassen“ . Die gesamte Weltgeschichte ereignet sich auch bei Feuerbach im großen dialektischen Dreischritt von These-Antithese-Synthese. Feuerbach hat sein Religionsbild aus einem Christentum abgeleitet, das Frömmigkeit verjenseitigt und individualisiert; die Welt wird nur mehr als … Wir bieten einen direkten Einstieg zu aktuellen Themen linker Politik mit einer großen Anzahl von Artikeln namhafter AutorInnen. In einem letzten Kapitel werden beide Positionen nach Möglichkeit zusammengeführt und verglichen, um so Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten und schließlich auf die Ausgangsthese einzugehen. Das heißt nicht, dass ich es nicht energisch genug versucht hätte. Der substanzialistische Religionsbegriff geht in seinem Kern von einem (gemeinsamen) Wesen der Religion aus, das sich durch die jeweiligen inhaltlichen Merkmale von Religionen erfassen lässt. Andererseits hegt in der Religion auch jene Unwahrheit, die sich letztlich in der Entzweiung des Menschen äußert: Der Mensch macht sein eigenes, unendliches Wesen zu einem Selbständigen (Gott) und glaubt es sei verschieden von ihm. Die Gattung Mensch ist dabei nicht die globale Vielheit der Einzelmenschen, sondern lässt sich am griffigsten mit so etwas wie einer vagen Idee des Menschseins umschreiben. Bei Feuerbach bleibt der Begriff der Gattung partiell unbestimmt und damit offen. Linksnet ist ein Projekt der Rosa-Luxemburg-Stiftung und versteht sich als eine technische Plattform für linke Zeitschriften für Politik und Wissenschaft. In seinen Frühschriften weist er auf die Doppelnatur von Religion hin: [12] „Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. 6 Anm. Doch handelt es sich bei Marx nicht einfach um den Kampf gegen die institutionalisierte Religion und ihre Theologie („... von jeher der faule Fleck der Philosophie“). Seine Hauptwerke, darunter Das Wesen der Religion, wurden nur einige Jahre vor der Märzrevolution 1848/49 veröffentlicht, die er mit seinen Ideen mitbestimmt hat. d. A.: Gleichzeitig ist die genetisch-kritische Erklärung Feuerbachs als fundamentale Kritik an Hegel zu lesen. Bevor wir uns der Theorie eines Denkers widmen, sollten wir uns zumindest schnell einen Überblick über sein Leben verschaffen. - Zielsetzung der Religionskritik Sigmund Freuds, ״Für Deutschland ist die Kritik der Religion im wesentlichen beendigt und die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik.“1, Der Gedanke, die Welt als nicht von Gott eingerichtet zu betrachten, ist historisch noch relativ jung. Seine Kritik lässt sich daher gegenüber einer nur einseitig verneinenden Kritik als rettende Kritik kennzeichnen. Ludwig Feuerbach dachte, er hätte Gott endgültig widerlegt. bei den Publikationen/Verlagen. Karl Marx (1818–1883) begreift im Anschluss an Feuerbach Religionskritik als die Voraussetzung aller Kritik. Hier wie dort bleibt jedoch der Mensch in seiner konkreten Einzelexistenz außen vor, weil er einer spiritistischen Transzendenz unterworfen bleibt. Jahrhunderts, Feuerbach, Marx, Nietzsche, Freud, der Religion nichts Adäquates entgegensetzen. Marx betrachtete seine Religionskritik als eine explizite Weiterentwicklung der Feuerbachs … S.180L. Das Zitat stammt aus der um die Jahreswende 1843/44 verfassten Einleitung zu seiner Schrift Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Es lohnt sich daher, den Absatz genauer zu betrachten: »Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Religion als Opium des Volkes. 1 Marx, Karl, Engels, Friedrich: MEW. Marx begreift hier die Religion auch als kreativen Umgang der Menschen mit ihren realen Nöten: «Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elends und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. - Es dauert nur 5 Minuten Wenn ich ehrlich bin, habe ich Hegel und viele seiner Nachfolger nie wirklich verstanden. Vielmehr wendet er mit seiner reductio ad hominem auf die reductio ad hominem Feuerbachs auch eine rettende Kritik auf die rettende Kritik Feuerbachs an. Menschsein besteht für Feuerbach damit in dem Verhältnis zwischen Individuum und Gattung. Die Konsequenz der zur Kapitalismuskritik radikalisierten Religionskritik kann demgegenüber nicht mehr in der Interpretation, sondern muss in der Praxis liegen: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern.“[8] Religionskritik erfüllt sich für Marx erst in der Revolution. Unter: http://www.religion-ethik.de/religion/definition-was-ist- religion.html (Abgemfen: 16.02.2018). Für Marx war die Voraussetzung jeder Kritik die Kritik der Religion. „Das Bewusstsein kann nie etwas Anderes sein als das bewusste Sein, … Diese Position (sie geht über Feuerbach bereits hinaus) erreicht Marx in der Schrift: „Die Deutsche Ideologie“, verfasst 1845-46. München 1954. Demnach ist Religion ein Phänomen, ״ das das Heilige, das Transzendente, das Absolute, das Numi- nose oder das Allumfassende zum Wesen hat“.4 Dargestellt werden kann der substanzialistische Religionsbegriff u.a. 2. In seinem Selbstverständnis hat sich der Einzelmensch daher immer schon über seine Einzelheit hinaus in Beziehung auf die ihn übergreifende Gattungsganzheit verstanden. Dementsprechend kann sich die Kritik an Feuerbach nicht mehr mit einer Kritik seiner Theorie begnügen. Auch in seinem Geschichtsverständnis blieb er sein Leben lang Hegel treu. 12 Anm. Diesem wirft Feuerbach einen mangelnden Bezug seiner Theorie auf die sinnliche(-lebensweltliche) Erfahrung vor; Hegel beging den Fehler, so Feuerbach, den theologischen Kern seines Systems seiner Philosophie vorauszusetzen und ihn als Wahrheitsbegriff voranzustellen ohne diesen erst zu entwickeln. ______________________________________________. Ludwig Feuerbach (1804 bis 1872) war Philosoph und Anthropologe und avancierte durch seine Religionskritik zum Vordenker der Dissidenten des Vormärz. Marx’ Feuerbachkritik ist allerdings nicht so zu verstehen, dass er als konsequenter Religionskritiker den religiösen Resten in Feuerbachs Religionskritik den Garaus macht. Jahrhunderts wurden inzwischen in der neueren Religionswissenschaft durch zwei Oberbegriffe ״abgelöst“, respektive können einem der folgenden Oberbegriffe untergeordnet werden, wobei auch diese nicht über die Unschärfe der Definition dessen, was Religion denn eigentlich sei, hinwegtäuschen können: I. Substanzialistischer/Essenzialistischer Religionsbegriff. Marx kritisiert alle Formen einer idealistischen Philosophie und insbesondere alle Formen der Religion. Theismus und (ein einseitig gezeichnetes) Christentum liefern die Modelle zu einem Einheitsbegriff der Religion. 2.4 Feuerbach: Quo vadis? 2.3 Feuerbach: Zur Funktion der Religion - über die ״Projektion“ Aus dieser Abhängigkeit entstand eine ״Urreligion“, welche er als ״Naturreligion“ umschreibt. Typisch für den funktionalistischen Begriff ist ein Verständnis der Religion als Mittel der Angst- oder Kontingenzbewältigung, als ein weltanschauliches Phänomen zur Deutung von (Le- bens)-Erfahrung, Natur, Leid und Tod, sowie als ein gemeinschaftsbildendes Mittel (Feste, Bräuche, Liturgie). Feuerbachs reductio ad hominem ist aufklärerisch: Eine dem Menschen gegenüberstehende Macht, die ihn beherrscht, wird als Produkt des Menschen selbst erwiesen, damit der Mensch sie wieder in seine Kontrolle bekommen kann. seine Annahmen teilt und übernimmt, wird im Verlauf der Arbeit häufiger von ״Feuerbach/Marx“, nicht als Einheit, aber als Zusammenhang die Rede sein. 10 Anm. Klassischerweise wird mit Religionskritik der Name Ludwig Feuerbach verbunden. A: Aufgrund der Tatsache, dass sich Karl Marx in einem Großteil seiner Überlegungen zur Religion auf Feuerbach stützt bzw. Religionskritik als reductio ad hominem meint schon bei Feuerbach nicht den Verlust Gottes, sondern seinen Eingang in eine Aufwertung des Menschen: Die Transzendenz Gottes wird zur profanierten Transzendenz der Gattung. Siglen und Zitierweise 1.0 Zielsetzung der Arbeit 2.0 Einleitung 2.1 Genetische Argumente 2.2 Der Begriff der Projektion 3.0 Ludwig Feuerbach 3.1 Grundzüge der Religionskritik Feuerbachs 3.2 Feuerbachs Erklärung religiöser Phänomene 3.2.1 Bewußtsein und Gattung bei Feuerbach 3.2.2 Motiv I: Die Wesensprädikate der Gattung 3.2.3 Motiv II: Natur 3.2.4 Motivation der Projektion 3.3 Feuerbachs Kritik der Theologie und des Christ… Und Friedrich Nietzsche war sogar davon überzeugt, dass er Gott getötet habe. 5 Mensching, Gustav: Die Religion. Diese Einleitung hat er 1844 in der zusammen mit Arnold Ruge herausgegebenen Zeitschrift Deutsch-Französische Jahrbücher veröffentlicht. Eine ähnliche Kritik wird heute häufig am substanzialistischen Religionsbegriff geübt, der den Inhalt dessen was definiert werden soll (Religion) übernimmt und voraussetzt. 2.1 Feuerbach: Grundlegendes zur Religionskritik Mit Marx gemeinsam ist Feuerbach der Überzeugung, dass … 20 Min.) Diese Art der Toleranz wurde geboren aus einem Gefühl der Stärke, der Überlegenheit geg… Seine Religions- und Feuerbachkritik gibt die Idee eines höchsten Wesens und die Idee der Gattung nicht auf, sondern schreibt sie in der Utopie „der menschlichen Gesellschaft oder der gesellschaftlichen Menschheit“[9] fort: „Die Kritik der Religion endet mit der Lehre, daß der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.“[10] Weil der Mensch in der Gegenwart ein erniedrigtes und gerade kein menschliches Wesen ist, mobilisiert Marx das Transzendenzpotential von Religion und Gattungsbegriff, um über das Bestehende hinaus eine utopische Idee gelungenen Menschseins zu begründen. Gegenüber der Religionskritik eines positivistischen Szientismus baut die Religionskritik in der geschilderten Tradition den Menschen nicht in den Mauern wissenschaftlicher Tatsachen ein, sondern arbeitet an der Idee einer offenen Zukunft. Zu Beginn steht die ״Unterwerfung“ des Menschen durch die Natur, als totales Abhängigkeitsverhältnis (These), dann die Entstehung der Religion als der Versuch der Menschen sich die Natur untertan zu machen (Antithese) und letztlich das Projekt der Synthese, dem sich auch Feuerbach verpflichtet sieht, aus ״Gottesfreunden“ wieder ״Menschenfreunde“ zu machen und die Theologie, unter Beibehaltung ihrer positiven Elemente, auf die Anthropologie zurückzuführen, um so die tiefe Kluft zwischen Mensch und Gott, zwischen Diesseits und Jenseits zu schließen: ״Wie Gott nichts anderes ist als daß Wesen des Menschen, gereinigt von dem, was dem menschlichen Individuum , sei es nun im Gefühl oder Denken als Schranke, als Übel erscheint: So ist das Jenseits nichts anderes als das Diesseits, befreit von Dem was als Schranke, als Übel erscheint. 4.2 Freud: Zur Funktion der Religion - über die Illusion genetisch-kritische Erklärung und 2. über seine Theorie des Abhängigkeitsgefühl. Ist Religion dementsprechend nur Produkt einer menschlichen Laune? 1978. s. 378. Marx ist subtiler als Feuerbach, der die Religion als sein Hauptthema unabhängig von Strukturen der Arbeitswelt kritisierte. Die Religion, als das erste ״Aufblitzen“ menschlicher Vernunft um das Sein und das den Menschen Umgebende zu erklären, prägte über Jahrtausende das menschliche Zusammenleben. Ein Vergleich von Feuerbach und Marx Die Interpretation der Theologie als Anthropologie, wie Feuerbach sie vornimmt, darf nicht eine theoretische bleiben, sondern muss als praktische Frage verstanden werden. Band 2. s. 126. Was den Menschen laut Feuerbach als Mensch vom Tier unterscheidet, ist, dass er sich selbst im Zusammenhang seiner Gattung als Mensch weiß. Diese höchst reale und primäre Abstraktion vom Einzelmenschen in der kapitalistischen Wirklichkeit ist für Marx die Grundlage für die vergeistigte und sekundäre Abstraktion von ihm in Religion oder Philosophie. »Halleluja!« Die drei Musketiere - und d'Artagnan Für Deutschland ist die Kritik der Religion im Wesentlichen beendigt, und die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik. Religion bei Marx lässt sich nicht ohne die linkshegelianische Kritik an der überhöhten Bedeutung der Religion bei Hegel verstehen. Während das Tier also nur eine äußere Natur besitzt, die ohne Reflexion auskommt, besitzt der Mensch sowohl eine äußere als auch innere Natur.13 Dieses Reflexion auf sich selbst, die ausschließlich dem Menschen zu eigen ist, ist die Voraussetzung für jede Gottesvorstellung. München 1959. d. A.: Im Verlauf der Arbeit wird ersichüich werden, dass sich sowohl Freud als auch Feuerbach/Marx, trotz unterschiedlicher Herangehensweisen, in der Projektionsthese treffen - die in erster Linie als ein gesamtgesellschaftlicher Verblendungszusammenhang betrachtet wird. Er h… Es gilt, die Religionskritik nicht nur theoretisch durchzuführen, sondern die Welt des Menschen muss verändert werden. Gattung und Individuum können nicht aufeinander reduziert werden, sondern das Menschsein liegt in dem Bewusstsein ihrer irreduziblen Bezogenheit. Die Transzendenz der Religion wird zwar in Immanenz aufgelöst, aber wiederholt sich innerhalb dieser Immanenz als Transzendenz einer offenen Gattungswirklichkeit gegenüber der faktischen Wirklichkeit der Individuen. Religion als das Opium des Volkes ist eine Aussage von Karl Marx. Das Gottesbewusstsein des/der Einzelnen ist demnach ein diesem/dieser Einzelnen selbst noch nicht bewusstes Gattungsbewusstsein.